Vorbemerkung: Die nachfolgenden Ausführungen stellen keine allgemeine Behandlungsempfehlung dar. Jeder Mensch benötigt eine andere Behandlung seines Diabetes und daher ist nur ein Diabetologe oder Ernährungsberater in der Lage Ihnen individuelle Empfehlungen für Ihre Therapie zu geben. Meine Anmerkungen sind lediglich dazu geeignet Ihnen einen Denkanstoss für Ihre persönliche Behandlung zu geben.
Die optimale Einstellung des Basalprofils einer Insulinpumpe ist eine kleine Wissenschaft. Noch viel wichtiger ist aber, dass ein einmal erreichtes Optimum im Laufe der Zeit wieder verloren gehen kann. Die Gründe dafür sind vielfältig, wobei hormonelle Prozesse und Gewichtsveränderungen zu den wichtigeren Einflussgrößen gehören. Diese natürliche Dynamik macht es erforderlich, dass auch das Basalprofil in gewissen Abständen hinterfragt werden muss. Zeichnet sich beispielsweise eine starke Tendenz zu höheren Blutzuckerwerten in den Nachmittagsstunden ab, so sollte darauf geeignet reagiert werden. Am besten sind Sie mit so einer Anpassung bei einem Diabetologen aufgehoben, der Ihren Basalbedarf durch einen mehrstufigen Basalratentest ermitteln kann. Sollte Ihr Problem sich auf den halben Tag oder mehr erstrecken, so ist ein solcher Basalratentest unumgänglich.
In sonstigen Fällen: Wenn Sie umsichtig vorgehen, können Sie solche Anpassungen auch selber vornehmen. Gerade als Pumpenpatient hat man alle Möglichkeiten zur positiven Beeinflussung des Blutzuckers, weil das Pumpenprofil für jede Stunde des Tages angepasst werden kann. Es spricht also nichts dagegen einer starken Erhöhungstendenz am Nachmittag eine Erhöhung der Basalrate in den Nachmittagsstunden entgegenzusetzen. Dabei zählen nicht die schnellen Erfolge, sondern das langsame Herantasten an den tatsächlichen Basalbedarf in kleineren Schritten. Beispielsweise kann eine Zugabe von 10% Basalinsulin zu jeder Stunde des Nachmittags vorgenommen werden. Dabei sollte versucht werden den Charakter des bisherigen Profils beizubehalten und nur eine Verstärkung zu erzielen.
15:00 Uhr +10% z.B. 1 statt 0,9
16:00 Uhr +10% z.B. 1,1 statt 1,0
17:00 Uhr +10% z.B. 1,1 statt 1,0
Durch häufigeres Testen des Blutzuckers in der Zeit der Anpassung können Sie die Auswirkungen herausfinden. Es sollte zu einer kleinen positiven Veränderung des Blutzuckers kommen.
Nach zwei Tagen können Sie den nächsten Erhöhungsschritt einplanen und wieder 10% erhöhen. Innerhalb weniger Tage sollten Sie eine bessere Basalrate ermittelt haben, wobei Sie auch die Alltagstauglichkeit prüfen sollten. Wie reagieren die Werte bei etwas höherer körperlicher Aktivität usw? Seien Sie bei den Anpassungen aber bitte vorsichtig, damit keine Unterzuckerungen eintreten.
Bitte werden Sie aktiv und nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Pumpe. Denken Sie daran, dass das wichtigste Argument für die Insulinpumpe der Therapieerfolg ist. Keine Krankenkasse wird Ihnen die zur Probe getragene Pumpe verweigern, wenn Sie Erfolge vorweisen können, die Sie nur mit Hilfe der Pumpeneigenschaften erreichen konnten.
Tuesday, 18 March 2008
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